Bewahrte Tradition, stolze Gegenwart-Nationalitäten Tag in Pomaz
Die Nationalitäten Grundschule in Pomaz wurde im Jahre 1990 mit der Zielsetzung gegründet, die deutsche Sprache mit hohem Niveau zu unterrichten und die ungarndeutschen Traditionen zu bewahren. Lehrkörper und Schüler sind engagiert, diese Ziele zu erreichen. So nehmen sie mit gutem Erfolgen an Sprach- und Rezitationswettbewerben teil. Die Traditionspflege genießt auch einen hohen Stellenwert. So stellt die deutsche Arbeitsgemeinschaft jedes Jahr ein Nationalitäten-Programm zusammen und organisiert ein Erntedankfest, den Martinstag und einen Erinnerungstag an die Vertreibung. Es gehört auch zur Tradition, dass zu den Feierlichkeiten die Ungarndeutsche Hymne erklingt. Zum Abschiedsfest der achten Klasse wird die alte Volkstracht getragen.
Der Höhepunkt der Feierlichkeiten im Jahr ist immer der Nationalitäten Tag. Die Organisatoren der Veranstaltung bemühen sich Jahr für Jahr dabei jeweils etwas Neues zu bieten.
In diesem Jahr wurde Frau Dr. Judit Szigeti Toth, Volkskundeforscherin und Museologin, zum Fest eingeladen. Sie hielt einen mit Bildmaterial unterstützten Vortrag über Sitten und Bräuche, angefangen von der Faschingszeit bis Sankt Ivan Tag. Es gelang ihr, den Vortrag anschaulich und altersadäquat zu gestalten, so dass ihn die anwesenden Gäste mit großem Interesse folgen konnten.
Dem Vortrag folgten Sektion-Arbeiten der Schülerinnen und Schüler. Es wurde in Kleingruppen unter Einsatz kooperativer Techniken gearbeitet, Vorführungen rundeten die anschaulichen Arbeiten ab.
Spektakulär und amüsant war das deutschsprachige Handpuppen-Theater, Volksmusik, Gesang und Volkstanz schlossen sich an.
Die Handpuppen-Theater Gruppe wird von einer Lehrerin der Schule mit deutscher Herkunft geleitet. Frau Eva Becze schreibt selber das Drehbuch, näht die Puppen und malt das Bühnenbild. Mit der etwas anderen Darstellung des Märchen „Die Bremer Stadtmusikanten“ erntete die Gruppe für ihre kreative Vorführung großen Applaus.
Martin Lengyel, begabter Schüler der Teleki-Wattay Musikschule in Pomaz, spielte danach auf seiner Zugposaune das alte Volkslied „Muss i denn, muss i denn zu Städtele hinaus“ mit Klavierbegleitung. Das Publikum ließ es sich dann nicht nehmen, das altbekannte Lied mitzusingen und die eigene Musikalität mit einem Quodlibet unter Beweis zu stellen.
Zum Abschluss trat auch die Volkstanzgruppe der Schule mit einer deutschen Produktion „Im Kronenwald“ und einem ungarischen Hirtentanz „Der Hirte verlor seine Geduld“ auf. Den kleinen Tänzern gelang es auch noch, die Zuschauer mit in den Tanz ein zu beziehen.
Ein gelungener Abschluss für eine gelungene Veranstaltung!